- Projektnummer: F 2450
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Die NOMAD-Studie (2012) hat gezeigt, dass etwa 80% der nach europäischen Richtlinien erforderlichen Geräuschemissionsangaben zu Maschinen in den geprüften Bedienungsanleitungen nicht belastbar waren. Als mögliche Ursache wird unter anderem die Komplexität der normativen Messverfahren für die Ermittlung der Geräuschemissionswerte gesehen. Das Schallintensitätsmessverfahren nach der Normenreihe DIN EN ISO 9614 eignet sich hervorragend zur in-situ Ermittlung der Schallleistung von Maschinen, da es ohne Fremdgeräusch- und Umgebungskorrektur auskommt. "In-situ" bedeutet innerhalb der betrieblichen Umgebung, z. B. in einer Industriehalle, und nicht in einem akustischen Messraum. Gerade größere Maschinen und Anlagen lassen sich am besten nach diesen Verfahren vermessen, da sonst entsprechend große akustische Messräume erforderlich wären. Allerdings entsprechen die Normen der ISO 9614er-Reihe in Form und Inhalt nicht mehr dem Stand der Technik. Darüber hinaus setzen diese Normen das Durchführen komplizierter Berechnungen und die Überprüfung von Feldindikatoren voraus. Zudem kann es vorkommen, dass je nach ermittelten Feldindikatoren trotz umfangreicher Messungen kein Ergebnis ermittelt werden kann.
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden nun umfangreiche Berechnungen an Modellstrahlern sowie Messungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass von den derzeit drei Feldindikatoren lediglich einer benötigt wird, um die Gültigkeit und Genauigkeit der Messergebnisse einschätzen zu können. Zudem wurde das Verfahren so modifiziert, dass man zumindest immer eine obere Grenze für den A-bewerteten Schallleistungspegel erhält. Im Projekt wurden Entwürfe für ein Normungsprojekt zur Überarbeitung und Verbesserung der Praxistauglichkeit des Schallintensitätsmessverfahrens erstellt. Zusätzlich wird vorgeschlagen, die unterschiedlichen Genauigkeitsklassen in je einer Norm für Messungen an diskreten Punkten und einer für Messungen nach dem Scanning-Verfahren (bisher zwei Normen) abzudecken.