Beitrag zur Validierung der Leitmerkmalmethode Ziehen und Schieben
- Projektnummer: F 2425
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Auch in der gegenwärtigen Arbeitswelt verrichtet eine erhebliche Anzahl von Erwerbstätigen physische Arbeit. Das Ziehen oder Schieben von Karren tritt besonders häufig auf, da derartige Flurförderzeuge in der Bauwirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft, bei der Müllentsorgung oder auch im Logistikbereich vielfach Verwendung finden.
Zur Beurteilung der mit der Durchführung solcher Tätigkeiten verbundenen gesundheitlichen Gefährdung lässt sich auch die von der BAuA entwickelte Leitmerkmalmethode (LMM) "Ziehen / Schieben" nutzen. Ziel des Projektes war es, die kurzfristige körperliche Belastung und Beanspruchung beim Schieben von Karren unter verschiedenen Einflussfaktoren zu erfassen, um eine Datengrundlage für mögliche Anpassungen der Leitmerkmalmethode "Ziehen / Schieben" zu schaffen.
Es wurde davon ausgegangen, dass im Experiment nachgewiesene, kurzfristige Effekte bei langfristiger Exposition mit dem Auftreten von manifesten gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Krankheiten im Zusammenhang stehen. Die Belastungsfaktoren Untergrund, Wegneigung, Last und Lastschwerpunkt wurden im Experiment systematisch variiert. Die sich daraus ergebende Belastung für den Probanden wurde über Körperhaltung und Körperbewegung, Handkräfte und Bodenreaktionskräfte erfasst, die Beanspruchung über muskuläre Aktivität, Herzschlagfrequenz und subjektive Beanspruchungseinschätzung.
Die Ergebnisse verdeutlichten lineare Anstiege der Beanspruchung mit zunehmender Last bzw. Wegneigung. Die Beschaffenheit des Untergrundes hatte nur einen geringen Einfluss auf die Beanspruchung. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass vereinzelte Kombinationen von Ausführungsbedingungen nicht ausführbar waren (z. B. Steigung von 12° und Last von 225 kg). Auf Basis der Ergebnisse können nun Empfehlungen zur Anpassung der LMM diskutiert werden.