Analyse veränderter Belastungs- und Beanspruchungsprofile aus arbeitswissenschaftlicher Perspektive
- Projektnummer: F 2424
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Durch die zunehmende Digitalisierung werden vermehrt digitale Informations- und Kommunikationsmittel (IKT) im Arbeitskontext eingesetzt. Dies führt zu einem veränderten Belastungs- und Beanspruchungsprofil, besonders von Wissensarbeitenden. In diesem Kontext erfährt eine technologiespezifische Form des Stresses an Relevanz: der digital bedingte Stress.
Zum besseren Verständnis von Wirkzusammenhängen und der Verbreitung in Deutschland wurde in einem ersten Schritt eine quantitative deutschlandweite Befragung mit 5.000 Teilnehmenden konzipiert, durchgeführt und ausgewertet. Darauf aufbauend wurden Maßnahmen zur Verhältnis- und Verhaltensprävention gegen digitalen Stress entwickelt, erprobt und ausgewertet. So konnten zwölf Belastungsfaktoren digitaler Arbeit identifiziert werden, die unterschiedlich stark von Wissensarbeitenden empfunden werden und die in negativem Zusammenhang mit der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit stehen. Als konkrete Maßnahmen, um diesen Belastungsfaktoren entgegenzuwirken, wurden neben Online-Schulungen zum Kompetenzaufbau der Arbeitnehmenden ein Leitfaden für die Entwicklung eines organisationsübergreifenden Leitbildes zur digitalen Kommunikation und Technologienutzung sowie ein Konzept zur Ausbildung von Multiplikatoren in einzelnen Abteilungen entwickelt. Diese wurden bei drei Anwendungspartnern getestet und hinsichtlich der Wirksamkeit bewertet.
Das Projekt konnte aufzeigen, dass das Empfinden von digitalem Stress in Deutschland ausgeprägt ist und spezifische Maßnahmen zum Entgegenwirken in Unternehmen eingesetzt werden können. Diese können ihr Potenzial jedoch nur entfalten, wenn sie von allen Ebenen in einem Unternehmen unterstützt werden. Hier gilt es, Politik und Praxis für diese neu aufkommende Form des Stresses weiter zu sensibilisieren, insbesondere vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und der sich damit beschleunigten Digitalisierung.
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "PräDiTec - Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien" wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderinitiative "Gesund - ein Leben lang" (Fördernummer: 02L16D034) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.