- Projektnummer: F 2077
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Ausgangslage: Die in ISO 2631-1 formulierten Bewertungsverfahren werden insbesondere seit der Umsetzung der EU-Richtlinie "Vibrationen" in nationales Recht in einer Reihe von Mitgliedsstaaten kritisch diskutiert. Die Einhaltung der Expositionsgrenzwerte (exposure limits) erweist sich für horizontale Schwingungsrichtungen als problematisch. Gerade diese Schwingungsrichtungen sind aber für viele Praxisbedingungen relevant und teilweise im Vergleich mit der vertikalen Schwingung sogar dominant (Traktoren, Forstfahrzeuge, Radlader etc.). Bisher existierten mit Ausnahme der EU-Richtlinie für horizontale Schwingungsrichtungen keine verbindlichen Expositionsgrenzwerte. Die Größenordnung der unterschiedlichen Faktoren für Gesundheit (1.4) und Befinden (1.0) ist national und international strittig.
Methode: In laborexperimentellen Untersuchungen werden Versuchspersonen gegenüber Ganzkörperschwingungen in horizontalen Richtungen (x- oder y- oder kombinierte xy-Richtung) exponiert. Die Wirkungen werden mit Hilfe biodynamischer Größen und subjektiver Befragungen (Methoden der Psychophysik) gemessen. Die vorhandenen Frequenzbewertungen und Wichtungsfaktoren (ISO 2631-1) werden überprüft und ggf. so modifiziert, dass die bewerteten Expositionsmessgrößen den Wirkungen adäquat sind. Es sollen Fragen der Intensitätsabhängigkeit der Frequenzbewertungskurven untersucht werden. Außerdem wird geprüft, inwieweit die Form der Frequenzbewertungskurven von der Art der Schwingungsexposition abhängt (z. B. Sinusschwingung, schmalbandiges oder breitbandigen Frequenzspektrum).
Ziel: Es soll eine wissenschaftliche Grundlage für Schwingungs-Bewertungsverfahren geschaffen werden. Die vorhandenen Bewertungsverfahren werden dabei überprüft und gegebenenfalls verbessert.