am 9. Mai 2017 im BMAS in Berlin
Arbeitsschutzregelungen zu Gefahrstoffen und die EU-REACH-Verordnung gelten unabhängig voneinander. Dabei bestehen Überlappungsbereiche, die in der Praxis immer deutlicher sichtbar werden. Dies betrifft insbesondere Mitgliedstaaten, die - wie Deutschland - über ein gut differenziertes Arbeitsschutzsystem verfügen. Es stellt sich die Frage, wie das Miteinander beider Rechtsbereiche gestaltet und gelebt werden kann. In Übereinstimmung mit dem europäischen Arbeitsschutzrecht kommt der arbeitsplatzbezogenen Gefährdungsbeurteilung auch im stoffbezogenen Arbeitsschutz eine zentrale Rolle zu, während unter REACH Stoff- und Szenario-bezogene Risikobeurteilungen erforderlich sind.
Am Beispiel von drei relevanten Fragestellungen wurden die Fachthemen mit Blick auf Lösungen thematisiert. Im ersten Block standen die Anwendbarkeit und der Nutzen von Expositionsszenarien im Vordergrund. Im zweiten Teil lag der Schwerpunkt auf der Ableitung und dem Stellenwert von Grenzwerten am Arbeitsplatz und im dritten Teil wurde die Auswahl geeigneter Maßnahmen unter REACH für Stoffe mit besonderen Risiken thematisiert. Die Impulsvorträge wurden blockweise moderiert diskutiert, bei allen Themen bildete die Position des Ausschusses für Gefahrstoff (AGS) zu dieser Thematik den Startpunkt für die Diskussion.
Die Impulsvorträge finden sich nachstehend, als Ergebnis der Themendiskussionen und Schlussrunde hat der AGS bei seiner 61. Sitzung im November 2017 eine "Analyse und gemeinsame Positionierung zum Thema: 'Arbeitsschutzrecht und REACH - Wie bekommen wir die Schnittstelle in den Griff?'" verabschiedet (siehe "Weitere Informationen").
Themenblock 1: Anwendbarkeit und Nutzen von Expositionsszenarien
Expositionsszenarien unter REACH: Zielsetzung bei der Registrierung und beim nachgeschalteten Anwender (PDF, 218 KB)
Dr. Raimund Weiß (BAuA)
Arbeitsschutz und REACH aus Sicht der Landesbehörden (PDF, 506 KB)
Dr. Andrea Mayer-Figge (Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW)
Expositionsszenarien im Betrieb: Die Schnittstelle zwischen Arbeitsschutz und REACH aus Sicht der Länderbehörden (PDF, 534 KB)
Dr. Bettina Schröder (Freie und Hansestadt Hamburg)
Expositionsszenarien und Gefährdungsbeurteilung: Herausforderungen für Arbeitgeber anhand von Praxisbeispielen (PDF, 854 KB)
Dr. Stefan Engel (BASF)
Themenblock 2: Ableitung und Stellenwert von Grenzwerten am Arbeitsplatz
Nutzen der DNEL zur Weiterentwicklung des Arbeitsschutzes (PDF, 482 KB)
Dr. Rüdiger Pipke (BAuA)
EU-Werte für den Arbeitsplatz: Wer arbeitet daran und mit welchen Methoden? (Teil 1) (PDF, 497 KB)
Karola Grodzki (Europäische Kommission, DG EMPL)
EU-Werte für den Arbeitsplatz: Wer arbeitet daran und mit welchen Methoden? (Teil 2) (PDF, 727 KB)
Christian Heidorn (Europäische Kommission, DG Umwelt)
Grenzwerte für krebserzeugende Stoffe: Fortschreibung der Krebsrichtlinie und REACH (PDF, 944 KB)
Dr. Friederike Paven (VCI)
Themenblock 3: Optionen unter REACH für Stoffe mit besonderen Risiken
Ziele und Erfahrungen bei Kandidatenstoffen, Zulassungen und Beschränkungen
Darstellung aus Sicht der ECHA
Wie das Zulassungsverfahren den Arbeitsschutz unterstützt (PDF, 531 KB)
Dr. Markus Berges (ECHA)
Darstellung aus Sicht der Industrie
Risikomanagement bei SVHC Stoffen am Arbeitsplatz (PDF, 137 KB)
Dr. Thomas Ronge (Volkswagen AG)
Optionen des Risikomanagements für Stoffe mit Risiken am Arbeitsplatz Alternativen zum Zulassungsverfahren (PDF, 478 KB)
Kai-Sebastian Melzer (Nickel Institute)
Darstellung aus Sicht der Gewerkschaften
Optionen unter REACH für Stoffe mit besonderen Risiken (PDF, 3 MB)
Petra Müller-Knöß (IG Metall)