Umsetzen von Risk Governance: den Bedürfnissen der Nanotechnologie gerecht werden

  • Projektnummer: F 2477
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Laufendes Projekt
  • Geplantes Ende: 31. August 2023

Projektbeschreibung:

Gov4Nano ist ein Horizont 2020 Projekt, das darauf abzielt den Dialog über die besten Methoden der Risikoanalyse und des Risikomanagements für Nanomaterialien auf breiter Basis zu ermöglichen und zu fördern. Wichtig ist dabei, dass alle Interessengruppen der Nanotechnologie (Wissenschaft und Forschung, Industrie, Regulation und Zivilgesellschaft) aktiv in den Prozess der Umsetzung der Risk Governance eingebunden werden.

Ein Weg dieses Ziel zu erreichen wird im Projekt Gov4Nano zusammen mit zwei Partnerprojekten (RiskGone und NanoRIGO) verfolgt, die konzeptionelle Entwicklung und der Aufbau eines Nano Risk Governance Canoouncils (NRGC). Das Modell basiert auf dem des Internationalen Risikorats basiert. In die Entwicklung des NRGC sind alle Interessengruppen (einschließlich Regulierer, wie zum Beispiel die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) oder die OECD) eingebunden. Eine wichtige Aufgabe des NRGC ist Regeln zum sicheren Umgang mit Nanomaterialien zu entwickeln oder vorzuschlagen, die im größtmöglich Konsens aller Interessensgruppen entwickelt wurden. Regeln können Gesetze aber auch allgemeine Verpflichtungen oder Willensbekundungen sein. Weitere Aufgaben werden im Rahmen des Projektes weiter definiert.

Außerdem hat sich das Projekt Gov4Nano zur Aufgabe gemacht die Entwicklung harmonisierter Testrichtlinien und Leitfäden zur Charakterisierung von Nanomaterialien, die für alle rechtlichen Rahmenbedingungen geeignet sind, zu fördern. Ein gutes Datenmanagement nach dem FAIR-Prinzip [https://www.go-fair.org/] soll dabei gewährleistet werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die Förderung von Safe-by-design als Vorsichtsmaßnahme gelegt. Dies bedeutet, dass bereits in einer frühen Phase des Entwurfsprozesses von Materialien und Produkten die sichersten Optionen gewählt werden müssen.

In Gov4Nano leitet die BAuA Arbeitspaket 2 "Forschung und Entwicklung zu Leitlinien und Testrichtlinien für das Testen von Nanomaterialien". Das Arbeitspaket beschleunigt und unterstützt die Entwicklung übergreifender und spezifischer Leitlinien sowie standardisierter und harmonisierter Testrichtlinien. Spezifische Endpunkte, für die Methoden entwickelt und getestet werden, sind z. B. Oberflächenchemie, Löslichkeit, Reaktivität und das Staubungsverhalten von Nanomaterialien. Das Arbeitspaket beinhaltet experimentelle Arbeiten und die Überführung der erhaltenen wissenschaftlichen Ergebnisse in regulatorische methodische Anwendungen. Alle Arbeiten werden in enger Zusammenarbeit mit der OECD Working Party Manufacturing Nanomaterials durchgeführt. Die entwickelten Standardarbeitsanweisungen (SOPs) werden gegebenenfalls durch Ringtests validiert, um ihre Anwendbarkeit und Reproduzierbarkeit sicherzustellen. Für die Akzeptanz der wissenschaftlichen Beiträge zu den Testmethoden für Nanomaterialien ist die erhaltene Datenqualität entscheidend. Die Qualität ist Grundlage für die Vergleichbarkeit und Verwendung der so erhaltenen Daten für regulatorische Zwecke und die Ableitung sinnvoller Schutzmaßnahmen.

Weitere Informationen

Kontakt

Fachgruppe 4.I.1 "Gefahrstoffe im Arbeitsschutz, Koordinierung CLP"

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