Ein Grundgedanke der Qualitätssicherung (des Qualitätsmanagements) besagt, daß die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung primär durch den Prozeß der Leistungserstellung bestimmt wird und daß der "traditionelle" Ansatz der Qualitätskontrolle, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen durch die Überprüfung vorgegebener Spezifikationen zu sichern, in vielen Fällen zu aufwendig ist. Das Qualitätsmanagement - als Gesamtheit der qualitätsbezogenen Tätigkeiten und Zielsetzungen eines Unternehmens - betrachtet deshalb den gesamten Leistungsprozeß. Er wird optimal geplant, gestaltet, gelenkt und verifiziert (durch entsprechende Sicherungs- und Überwachungsmaßnahmen). Das Qualitätsmanagement geht davon aus, daß ein derart optimierter Prozeß eine anforderungsgerechte Erstellung von Produkten und Dienstleistungen weitgehend sicherstellt.

Während die Evaluation die Bewertung der Ergebnisse von Gesundheitsförderungsmaßnahmen zum Ziel hat, betrachtet die Qualitätssicherung den Prozeß der Leistungserstellung in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Sie ermittelt Qualitätsanforderungen an den Prozeß sowie an einzelne Prozeßelemente, legt diese Anforderungen fest (dokumentiert sie), organisiert deren Erfüllung (durch qualitätssichernde Regelungen und Maßnahmen) und prüft regelmäßig, ob die qualitätssichernden Regelungen und Maßnahmen noch aktuell sowie zweckmäßig sind und bekannt und beachtet werden. Durch die Qualitätssicherung wird also der Prozeß der Erstellung gesundheitsförderlicher Leistungen (wie z. B. Organisieren und Durchführen von Gesundheitszirkeln) so gestaltet, daß das Ergebnis mit großer Wahrscheinlichkeit den festgelegten (Qualitäts-) Anforderungen entspricht. Fehlleistungen sollen dadurch reduziert bzw. ausgeschaltet werden. In diesem Tagungsbericht werden aus europäischer Sicht die Integration der Gesundheitsförderung in Qualitätsmanagementsysteme diskutiert und Vorschläge dazu entwickelt.