Arbeitszeitfragmentierung und Work-Life-Balance - Zeitliche Belastungen im Spannungsfeld von Geschlecht und Elternschaft
Der Beitrag untersucht die Verbreitung von Arbeitszeitfragmentierung in Deutschland und die Zusammenhänge zwischen Arbeitszeitfragmentierung, Zeit- oder Leistungsdruck, Arbeitszeit, Ruhezeit und Work-Life-Balance. Zudem wird die besondere Rolle von Geschlecht und Elternschaft bei diesen Zusammenhängen beleuchtet. Die Datengrundlage der Untersuchung bilden die Wellen 2019 und 2021 der BAuA-Arbeitszeitbefragung. Arbeitszeitfragmentierung wird als mehrstündige Unterbrechung der Arbeit mit Weiterarbeiten in den Abendstunden operationalisiert. Die Ergebnisse deuten auf Zusammenhänge zwischen Arbeitszeitfragmentierung und hohem Zeitoder Leistungsdruck, längeren tatsächlichen Wochenarbeitszeiten, häufigerem Auftreten von kurzen Ruhezeiten und einer geringeren Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance hin. Geschlechterunterschiede bei der Fragmentierung der Arbeitszeit zeigen sich insbesondere bei der Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance. Intersektionale Unterschiede werden nur bei der Korrelation zwischen wöchentlichen Arbeitsstunden und Arbeitszeitfragmentierung festgestellt. Fragmentierte Arbeitszeiten sind mit längeren wöchentlichen Arbeitsstunden für kinderlose Frauen, Männer und Väter verbunden, jedoch nicht für Mütter.
Dieser Artikel ist im Journal "sozialpolitik.ch" (2025) erschienen.
Bibliografische Angaben
Titel: Arbeitszeitfragmentierung und Work-Life-Balance - Zeitliche Belastungen im Spannungsfeld von Geschlecht und Elternschaft.
in: sozialpolitik.ch, Volume 1, 2025. Seiten: 1-33, DOI: 10.18753/2297-8224-7038