Studie untersucht Expositionswege und Biomonitoring-Parameter zur Bewertung der Bleibelastung von Beschäftigten
In Deutschland arbeiten noch immer zahlreiche Beschäftigte mit Blei, Bleiverbindungen oder bleihaltigen Produkten. Auch bei Einhaltung bestehender Arbeitsschutzmaßnahmen kann es zu einer Exposition und damit zu einer Belastung kommen. Eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat Expositionswege und potentielle alternative Biomonitoring-Parameter untersucht. Die Ergebnisse liefern mögliche Ansatzpunkte für ein alternatives Blei-Biomonitoring.
- Datum 9. September 2025
Blei kann sich im Körper anreichern und zu Schädigungen führen. Um Beschäftigte in bleiverarbeitenden Betrieben zu schützen, wird die Belastung durch Blei ermittelt und beurteilt. Aktuell wird die individuelle Belastung anhand des Bleigehalts im Blut beurteilt. Allerdings können Veränderungen aufgrund der komplexen Toxikokinetik des Bleis nur mit einer zeitlichen Verzögerung erfasst werden. Daher sollten in einer Studie Expositionswege und alternative Biomonitoring-Parameter untersucht werden. Die Ergebnisse dieser Studie hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Bericht "Ableitung geeigneter Methoden des Biomonitorings zur Ermittlung der aktuellen tätigkeitsbedingten Bleiexposition von Beschäftigten" veröffentlicht.
Im Rahmen einer Querschnittsstudie in vier bleiverarbeitenden Betrieben sowie einem Betrieb, in dem Tätigkeiten mit Blei durchgeführt werden, hat die BAuA verschiedene Expositionswege (Hände, Atemwege) untersucht. Zudem wurden neben dem Bleigehalt im Blut auch weitere Biomonitoring-Parameter (Blutplasma, Urin) analysiert. Denn die bisherige Beurteilungsmethode über den Bleigehalt im Blut erschwert Aussagen zur akuten Exposition wie z.B. bei der Änderung der Schutzmaßnahmen, was die kurzfristige Überprüfung deren Wirksamkeit behindert.
Auf Grundlage der Studienergebnisse lassen sich derzeit keine Biomonitoring-Parameter ableiten, die eine zuverlässige Aussage zur akuten Exposition ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen aber, dass sich Blut- und Urinkonzentrationen sehr eng zueinander verhalten. Somit könnte die Bestimmung von Blei im Urin eine praktikable Alternative zur Bestimmung von Blei im Blut darstellen. Jedoch ist die Datenbasis bisher für eine abschließende Bewertung zu gering. Hier sind weitere wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich.