Gefährdungsbeurteilung mit den Leitmerkmalmethoden
Gestaltungsbedarf erkennen - Maßnahmen ableiten
Die Leitmerkmalmethoden wurden unter Federführung der BAuA entwickelt. Sie gehören zu den Screening-Methoden, setzen aber eine gute Kenntnis der zu beurteilenden Arbeitsplätze voraus. Die Leitmerkmalmethoden ermöglichen das Erkennen von Defiziten bei der Arbeitsgestaltung und geben Hinweise auf Maßnahmen, die das Risiko für negative gesundheitliche Effekte verringern können.
baua: Aktuell - Ausgabe 1/2025
Körperliche Belastungen am Arbeitsplatz können die Gesundheit langfristig gefährden. Mit den Leitmerkmalmethoden steht eine systematische Vorgehensweise zur Verfügung, um verschiedene Belastungsarten zu erkennen, zu bewerten und gezielt Arbeitsschutzmaßnahmen abzuleiten. Einen Überblick bietet der Beitrag "Körperliche Belastung am Arbeitsplatz Gefährdungsbeurteilung mit der Leitmerkmalmethode", der in der baua: Aktuell 1/2025 auf Seite 6 zu finden ist.
Basis-Check und Einstiegsscreening
Die Leitmerkmalmethoden decken insgesamt sechs Belastungsarten ab. Für jede dieser Belastungsarten wurde eine spezifische Leitmerkmalmethode entwickelt. Zunächst gilt es also zu klären, welche körperlichen Belastungen am zu bewertenden Arbeitsplatz überhaupt vorliegen. Zu diesem Zweck steht ein Basis-Check kombiniert mit einem Einstiegsscreening zur Verfügung. Damit lässt sich leicht ermitteln, welche der sechs Leitmerkmalmethoden für den zu bewertenden Arbeitsplatz relevant sind.
Die sechs Leitmerkmalmethoden
In sechs Broschüren aus der Reihe baua: Praxis wird Schritt für Schritt erläutert, wie Sie Gefährdungen in den folgenden sechs spezifischen Belastungsarten beurteilen können:
manuelles Heben, Halten und Tragen von Lasten,
manuelles Ziehen und Schieben von Lasten,
manuelle Arbeitsprozesse,
Ganzkörperkräfte,
Körperfortbewegung,
Körperzwangshaltung.
Bei der Durchführung im Betrieb helfen außerdem die praktischen Formblätter mit Handlungsanleitung. Zur besonders einfachen Anwendung sind die Formblätter auch in einer interaktiven Version mit integrierten Rechenhilfen verfügbar. Auf den englischen Seiten der BAuA sind die Formblätter in Englisch und sechs weiteren Sprachen erhältlich.
Als Schulungsmaterial geeignet ist die Kurzfassung des Forschungsberichts. Sie kann in gedruckter Form bei der BAuA bestellt werden und enthält auch gleich die Formblätter der sechs Leitmerkmalmethoden.
Zu den Leitmerkmalmethoden forschen
Die Leitmerkmalmethoden wurden umfangreich evaluiert und in vielen Unternehmen erprobt. Auf dieser Grundlage werden die Leitmerkmalmethoden von der BAuA zur Anwendung in der Praxis empfohlen. Alle, die tiefer einsteigen und selbst weitergehende Testungen durchführen möchten, finden auf dieser Seite Links zu den wissenschaftlichen Publikationen der BAuA über die Leitmerkmalmethoden.
Bei Fragen zu den Leitmerkmalmethoden wenden Sie sich gerne Informationszentrum der BAuA.
Formblatt zur belastungsartspezifischen Zusammenfassung der Beurteilungen mit den Leitmerkmalmethoden über verschiedene Tätigkeiten eines Arbeitstages (LMM-Multi-E)
Validation of newly developed and redesigned key indicator methods for assessment of different working conditions with physical workloads based on mixed-methods design: a study protocol
The draft of the new draft key indicator method "manual lifting, holding and carrying loads" (KIM LHC): Aspects of background, objectivity, reliability and criterion validity
The draft of the new key indicator method for "manual pushing and pulling of loads" (KIM PP): Aspects of background, objectivity, reliability and criterion validity
Dresdner Treffpunkt "Gefährdungsbeurteilung physischer Belastung mit dem Leitmerkmalmethoden-Inventar - LMM-MA, LMM-KH und LMM-Multi-E" (Teil III der Fortbildung zu körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz)
ProjektnummerF 2195StatusAbgeschlossenes Projekt
Evaluierung einer Handlungshilfe zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen bei manuellen Arbeiten mit geringen Kräften
Mit voller Kraft? Muskeln und Skelett in den Arbeitswelten der Zukunft
"Wissen scha(f)ft gesunde Arbeit"
Eine Web-Dokumentation zur Frage, wie arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen verhütet und die Gesundheit der Beschäftigten erhalten und gefördert werden können.