- Projektnummer: F 2059
- Projektdurchführung: Technische Universität Hamburg-Harburg - Institut für Biomechanik
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Mit der Umsetzung der EG-Richtlinie 2002/44/EG in die Verordnung zum Schutz der Beschäftigten durch Lärm und Vibrationen vom 06.03.07 hat die Erforschung der Wirkung von horizontalen Ganzkörpervibrationen deutlich an Bedeutung gewonnen. Die Beschleunigungsmessungen sind in jedem Fall in drei Richtungen durchzuführen, wobei der maximale auf 8 Stunden normierte rms-Wert zur Beurteilung heranzuziehen ist, d. h. mit dem Expositionsgrenzwert und/oder dem Auslösewert verglichen wird. Der numerische Wert dieses Expositionsgrenzwertes wird mit den Expositionsgrenzwerten verglichen, deren Berechnungsmethode und Höhe bisher auch international nicht durch Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen eindeutig belegt werden kann. Eine zuverlässige Beurteilung eines möglichen Kausalzusammenhangs zwischen der Belastung der Wirbelsäule bei horizontaler Ganzkörpervibrationen und eventuellen Gesundheitsgefährdungen sind bisher nicht möglich. Erheblicher Handlungsbedarf besteht hinsichtlich der Aufklärung des durch horizontale Ganzkörperschwingungen bedingten Schadensmechanismus. Bisherige Erkenntnisse gestatten noch keine sichere Aussage zur mittleren Belastbarkeit der Lendenwirbelsäule bei Einwirkung horizontaler Ganzkörpervibrationen, die Voraussetzung für eine zuverlässige Risikoabschätzung ist. Die in den erfolgreich abgeschlossenen Projekten F 1899 und F 2069 gesammelten methodischen Erfahrungen werden dazu beitragen ein geeignetes Versuchsdesign zu entwickeln, um eine Risikoabschätzung bei Einwirkung von horizontalen Ganzkörperschwingungen zu ermöglichen. In nationalen (VDI, BG, BGIA, NALS C7) und europäischen Prioritätenlisten (KAN) zum Forschungsbedarf steht diese Problematik an erster Stelle, weil die Expositionsgrenzwerte an vielen Arbeitsplätzen nicht durch Einwirkung von vertikalen sondern von horizontalen Ganzkörpervibrationen überschritten werden.