Die stationäre und ambulante Pflege gehört mit mehr als 1,9 Millionen Beschäftigten zu den bedeutenden Bereichen im Gesundheitswesen. Hier ist die Schaffung gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen eine besonders große Herausforderung.
Große Bedeutung – hohe Belastung
Die Arbeit in der beruflichen Pflege ist von enormer gesellschaftlicher Bedeutung. Die hier tätigen etwa 1,9 Millionen Beschäftigten leisten täglich einen wesentlichen Beitrag zur Daseinsvorsorge. Dabei sind vielfältige physische und psychische Anforderungen zu bewältigen – vom Heben und Tragen schwerer Lasten bis hin zum Umgang mit hohem Zeitdruck oder herausforderndem Verhalten von Pflegebedürftigen bzw. deren Angehörigen.
Besondere Herausforderungen
Während der COVID-19-Pandemie kamen weitere erschwerende Bedingungen hinzu – z. B. ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko, die Notwendigkeit zum konsequenten Tragen persön-licher Schutzausrüstung oder zur Umsetzung von Kontaktbeschränkungen unter Berücksich-tigung der Bedürfnisse Pflegebedürftiger. In vielen Bereichen der Pflege war dadurch eine erhebliche Arbeitsintensivierung zu beobachten. Dem steigenden Pflegebedarf – bedingt durch den demografischen Wandel - steht derzeit ein erheblicher Mangel an Pflegepersonal gegenüber. Ein bedeutsamer Grund hierfür sind aktuell wenig attraktive und potenziell ge-sundheitsbeeinträchtigende Arbeitsbedingungen – u. a. eine dem Pflegebedarf nicht ange-messene Personalbemessung, wenig verlässliche Arbeitszeiten sowie ungenügende Vergü-tung und Wertschätzung. Hinzu kommt, dass der Pflegeberuf per se mit hohen körperlichen wie auch psychischen Anforderungen verbunden ist und regulär Arbeit in Schichten sowie an Wochenend- und Feiertagen erfordert.
Die gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen speziell für diese große Be-schäftigtengruppe ist damit – auch im Hinblick auf die künftige pflegerische Versorgung – essenziell.
Forschung für die Praxis
In der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin forscht die Gruppe