Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Soziale Beziehungen am Arbeitsplatz können für die Beschäftigten sowohl eine Ressource als auch einen Stressfaktor darstellen. Sie haben unterschiedliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden, die psychische Gesundheit und die arbeitsbezogene Leistungsfähigkeit.
Als Ressource gilt die Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte. Damit können unterschiedliche Aspekte gemeint sein. Beispiele sind die Unterstützung, die ein Unterstützungsnehmer von einem Unterstützungsgeber tatsächlich erhält, subjektiv wahrnimmt oder lediglich erwartet. Laut Job-Demand-Control-Support-Model (Johnson & Hall, 1988) kann hohe soziale Unterstützung am Arbeitsplatz helfen, mit hohen Arbeitsanforderungen gut zu begegnen.
Als extremer sozialer Stressfaktor zählt Mobbing. Hierzu gibt es zwar keine einheitliche Definition, es finden sich jedoch immer wiederkehrende Beschreibungsmerkmale. So spricht man von Mobbing, wenn eine Person wiederholt oder über einen längeren Zeitraum hinweg negativem Verhalten ausgesetzt ist, das von einer oder mehreren Personen am Arbeitsplatz ausgeht, und wenn sie nicht in der Lage ist, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Unter Mobbing zusammengefasste Verhaltensweisen sind eher psychologischer als physischer Natur.
Aktueller Erkenntnisstand
Eine Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu sozialen Beziehungen zusammen. Sie betrachtet insbesondere soziale Unterstützung, Sozialklima, Mobbing sowie soziale Konflikte. Die Arbeit beschreibt deren Zusammenhänge mit (psychischer) Gesundheit, Befinden, Motivation und Leistung. Es werden Gestaltungsaussagen auf der organisationalen Ebene, auf der Teamebene und auf der individuellen Ebene formuliert.
Das Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt"
Die Übersichtsarbeit zu sozialen Beziehungen ist Bestandteil des Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung". Das Projekt bewertet psychische Belastungsfaktoren anhand des wissenschaftlichen Kenntnisstands.