Europäische Sicherheits- und Nachhaltigkeitsbewertung: Fit für die Zukunft
Treffen in Brüssel zur Harmonisierung von Prüfrichtlinien für Nano- und neue Materialien
Ausgabe
21/23
Datum 23. Mai 2023
Dortmund - Im Rahmen des NanoHarmony-Projekts kamen heute in Brüssel politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden, Vertreter der Industrie und ihrer Gremien, Vertreter der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und nationale Koordinatoren sowie Vertreter von Normungs- und Metrologiegremien aus der Europäischen Union (EU) und den Mitgliedstaaten zusammen. Bei dem Treffen zur "Europäischen Sicherheits- und Nachhaltigkeitsbewertung: Fit für die Zukunft" ging es um das weitere Vorgehen bei der Entwicklung einer europäischen Prüfmethodenstrategie.
Die Delegierten erfuhren, dass ein kohärentes europäisches Konzept zur Unterstützung international anerkannter standardisierter Testmethoden erforderlich sei. Denn nur so könnten die Ziele des Europäischen Green Deal und der Nachhaltigkeitsstrategie für Chemikalien erreicht werden. Gleichzeitig soll das Vertrauen in sichere Innovationen gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie gewährleistet werden. Beiträge von Referenten aus Industrie, Aufsichtsbehörden, Mitgliedstaaten, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftler verdeutlichten die Notwendigkeit einer standardisierten Methode.
Das NanoHarmony-Projekt stellte einen kohärenten Ansatz zur Entwicklung der erforderlichen Testmethoden vor, um sicherzustellen, dass die europäischen Vorschriften zukunftsfähig sind. Außerdem wurden die in den letzten Jahren im Rahmen der Malta-Initiative erzielten Erfolge bei der Bereitstellung neuer Prüfmethoden für Nanomaterialien sowie der Bedarf für die nächste Generation fortschrittlicher Materialien im Rahmen der Advanced Materials Initiative 2030 (AMI2030) vorgestellt.
Thomas Kuhlbusch von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA, Deutschland) und NanoHarmony-Koordinator sagte: "NanoHarmony hat gezeigt, welche raschen Fortschritte erzielt werden können, um sicherzustellen, dass wirksame Prüfrichtlinien für Nanomaterialien vorhanden sind, indem alle relevanten Interessengruppen zusammengebracht werden, und wie dieser Ansatz für die fortschrittlichen Materialien von morgen genutzt werden kann. Die weitere Unterstützung durch eine kohärente europäische Prüfmethodenstrategie wird dazu beitragen, dass sichere und nachhaltige Materialinnovationen zum Nutzen der europäischen Bürger auf den Markt gebracht werden können."
Andrej Kobe von der europäischen Kommission erklärte bei der Eröffnung der Veranstaltung: "Die DG Umwelt begrüßt die Arbeit und die Erfolge von NanoHarmony. Es wurden neue und äußerst relevante Testmethoden für Verordnungen wie REACH fertiggestellt und vereinbart. Es ist wichtig, dass die Testmethoden für Regulierungszwecke ständig aktualisiert und weiterentwickelt werden, um eine wirksame Umsetzung der Vorschriften zu unterstützen. Wie NanoHarmony gezeigt hat, spielt die wissenschaftliche Gemeinschaft in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle."
Um die Entwicklung künftiger Testrichtlinien zu unterstützen, entwickelt NanoHarmony ein Weißbuch mit Empfehlungen für politische Entscheidungsträger, ein Online-Tool zur Unterstützung künftiger Entwickler von Testmethoden und Schulungsmaterialien, die zur Ausbildung der nächsten Generation von Wissenschaftlern verwendet werden können. Weitere Einzelheiten zu diesen Projektergebnissen werden im September 2023 veröffentlicht.
Für weitere Informationen, Bilder von der Veranstaltung oder für ein Interview mit den NanoHarmony-Verantwortlichen wenden Sie sich an den NanoHarmony-Projektleiter Seden Caglar (Caglar.Seden@baua.bund.de).
Informationen zum Projekt NanoHarmony gibt es unter https://nanoharmony.eu.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden arbeiten rund 800 Beschäftigte.