Personenbezogene Tätigkeiten

Pflegen, Lehren, Therapieren, Beraten – die Digitalisierung der Arbeitswelt beeinflusst auch personenbezogene Tätigkeiten. Offen ist, welche Technologien hier hilfreich sein können und wie sie die Arbeit verändern werden.

Personenbezogene Tätigkeiten verfolgen das Ziel, Veränderungen an und mit Menschen herbeizuführen. Arbeitsgegenstand ist der Mensch oder eine Gruppe von Menschen – mit individuellen Erwartungen, Voraussetzungen und Bedürfnissen. Die Ergebnisse personenbezogener Tätigkeiten sind deshalb in der Regel nicht gegenständlich: Es wird nichts Greifbares hergestellt, sondern eine personenbezogene Dienstleistung wird erbracht.

Ein Großteil der Beschäftigten in Deutschland arbeitet in Berufen, die vor allem – wenn auch nicht ausschließlich – personenbezogene Tätigkeiten umfassen. Die benötigten Qualifikationen sind sehr unterschiedlich: Anlern- und Assistenztätigkeiten (z. B. Alltagsbegleitung bzw. Betreuungsassistenz) gehören ebenso dazu wie Ausbildungsberufe (z. B. Frisörberuf, pädagogische Fachkräfte) und Berufe, die eine Hochschulausbildung erfordern (z. B. Lehrkräfte, medizinisches Fachpersonal).

Die Digitalisierung macht auch vor diesen Berufen nicht Halt und wird die jeweiligen Tätigkeiten spürbar verändern. Wie personenbezogene Tätigkeiten künftig menschengerecht gestaltet werden sollten, worauf bei der Einführung digitaler Technologien aus Sicht des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu achten ist und welche Chancen und Risiken für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit damit verbunden sind, wird im Bereich "personenbezogene Tätigkeiten" untersucht. Dabei soll ein genaueres Bild zur Häufigkeit personenbezogener Tätigkeiten, ihrem Digitalisierungsgrad bzw. Digitalisierungspotenzial sowie zu den Arbeitsbedingungen und -anforderungen gewonnen werden. Übergeordnetes Ziel ist die Erarbeitung tätigkeitsspezifischer Leitbilder für die digitale Arbeitswelt.

Vorgehensweise

Die Forschung in diesem Bereich gliedert sich in folgende Schritte:

Schritt 1

  • Definieren personenbezogener Tätigkeiten hinsichtlich Art und Umfang
  • Erfassen und Aufbereiten des Wissensstands zur menschengerechten Gestaltung personenbezogener Tätigkeiten in der digitalen Arbeitswelt
  • Identifizieren relevanter Beschäftigtengruppen für die weiterführende Arbeit

Schritt 2

Pro Gruppe: Auswertung, ob digitale Technologien dort die Arbeitsbedingungen verbessern können

Schritt 3

Entwicklung zukunftsorientierter Leitbilder für personenbezogene Tätigkeiten auf Grundlage übergeordneter Kriterien menschengerechter Arbeit in der digitalen Arbeitswelt

Schritt 4

Ableitung weiterführenden Handlungs- und Gestaltungsbedarfs aus der Zusammenschau der vorigen Schritte und unter Berücksichtigung der Arbeiten in den Programmkomponenten "Monitoring der digitalen Arbeitswelt" und "Arbeitsschutz und Digitalisierung"