WHO-CC - WHO Collaborating Centre for Occupational Health

Als "WHO Collaborating Centre for Occupational Health" und Mitglied in dem gleichnamigen Netzwerk unterstützt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) bei der Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit in der Arbeitswelt.

Die WHO hat sich in verschiedenen Resolutionen, Programmen und Aktionsplänen das Ziel gesetzt, weltweit die Gesundheit und das Wohlergehen der Beschäftigten sicherzustellen. Dies soll über verschiedene Wege geschehen, so zum Beispiel über

  • die Primärprävention von beruflichen Risiken,
  • den Schutz und die Stärkung der Gesundheit bei der Arbeit,
  • die Verbesserung der Arbeitsbedingungen,
  • Abstimmung der arbeitsbezogenen Maßnahmen mit anderen Teilen der nationalen Gesundheitssysteme

Das Netzwerk der "WHO Collaborating Centres for Occupational Health" trägt mit gemeinsamen Projekten zur Erreichung dieser Ziele bei.

Was ist die Weltgesundheitsorganisation?

Die Weltgesundheitsorganisation ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (United Nations, UN) mit Sitz in Genf. Sie wurde am 7. April 1948 gegründet und zählt derzeit 194 Mitgliedstaaten (Stand: Februar 2022). Als koordinierende Organisation der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen ist ihr Ziel eine "bestmögliche Gesundheit für Alle". Die Hauptaufgabe der WHO ist die Bekämpfung von Erkrankungen, mit Schwerpunkt auf Infektionskrankheiten, sowie die Förderung der allgemeinen Gesundheit. Dazu werden Leitlinien, Standards und Methoden in gesundheitsbezogenen Bereichen entwickelt. Bei der WHO arbeiten derzeit weltweit über 7000 Beschäftigte in 149 Länderbüros, 6 Regionalbüros und in der Zentrale in Genf.

Was sind die WHO Collaborating Centres?

Die WHO Collaborating Centres (WHO-CC) sind Institutionen wie Forschungseinrichtungen oder Institute von Universitäten, die vom Director-General bzw. den Regionaldirektoren der WHO ernannt werden und die die WHO in der Umsetzung ihrer Ziele und Aufgaben unterstützen. Derzeit gibt es mehr als 800 WHO Collaborating Centres in mehr als 80 Mitgliedsstaaten der WHO.
Eine Ernennung als WHO-CC erfolgt für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren und ist verbunden mit der Übernahme spezifische Aktivitäten zur Unterstützung der WHO. Dazu zählen zum Beispiel Forschungsaktivitäten, Transferleistungen, Kampagnen, gemeinsame Veranstaltungen oder die Erstellung von Leitlinien. Festgehalten werden diese Aktivitäten in einem Arbeitsplan. Die WHO steht in engem Austausch mit den WHO-CCs und begleitet sie in der Umsetzung der Aktivitäten. Über eine Neu-Ernennung als WHO-CC entscheidet die WHO in Abhängigkeit von der Erfüllung des Arbeitsplans.

Im Bereich "Occupational Health" gibt es derzeit 30 WHO-CCs (Stand: Februar 2022), von denen sieben in Europa angesiedelt sind. In Deutschland ist die BAuA das einzige WHO-CC in diesem Bereich. Seit 1992 treffen sich Vertreterinnen und Vertreter dieser Institutionen regelmäßig im Abstand von zwei bis drei Jahren. Das letzte Treffen fand im April 2018 in Dublin, Irland, statt. Das nächste Treffen ist für das Jahr 2023 in Dortmund geplant.

Wichtige Partner der WHO im Bereich "Occupational Health" sind neben den WHO-CCs

  • die International Labour Organization (ILO),
  • die International Commission of Occupational Health (ICOH),
  • die International Occupational Hygiene Association (IOHA) und
  • die International Ergonomics Association (IEA).

Beitrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin als WHO-CC

Bereits die Vorläufer-Institution der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, das Zentralinstitut für Arbeitsmedizin (ZAM) in der DDR, war ein Collaborating Centre der WHO: Die erste Ernennung erfolgte im Januar 1976. Im Dezember 2021 wurde die BAuA erneut für 4 weitere Jahre als WHO-CC ernannt. Sie kooperiert weltweit mit weiteren WHO-CCs und kommt ihrer Verpflichtung laut dem Arbeitsplan 2021-2025 mit den vier folgenden Aktivitäten nach:

  • Entwicklung eines Leitfadens für eine menschengerechte Arbeitsorganisation in Gesundheitseinrichtungen
  • Ausarbeitung von Merkblättern für die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach psychischen Erkrankungen
  • Ausarbeitung eines interaktiven Instruments für die Gefährdungsbeurteilung von physischen Arbeitsbelastungen
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen den europäischen WHO-CCs für Occupational Health