BAuA-Jahrestagung 2007 "Einsparpotenziale betrieblicher Prävention vor dem Hintergrund des demografischen Wandels"

Die diesjährige Jahrestagung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fand am 27. August 2007 statt und sollte die verschiedenen Aspekte des Zusammenhangs von Präventionsmaßnahmen und ökonomischem Erfolg mit dem Fokus auf die Belange älterer Arbeitnehmer aufgreifen.

Prognosen der Arbeitswelt für das nächste Jahrzehnt gehen davon aus, dass durch den fortschreitenden Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft im Zuge der Globalisierung und des technischen Umbruchs und aufgrund des demographischen Wandels gravierende Umbrüche auf die Unternehmen und die Beschäftigten zukommen werden. Entwicklungen wie Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse oder die zunehmenden psychischen Belastungen stellen für die Mitarbeiter Quellen von Veränderungsstress dar.

Dabei werden es insbesondere ältere Mitarbeiter schwer haben, das notwendige Leistungsniveau zu halten, sofern nicht veränderte und weite Präventionskonzepte von Betrieblichem Gesundheitsmanagement sowie Organisations- und Personalentwicklung, von lebenslangem Lernen und die Erhaltung von Ressourcen (Fähigkeiten, Fertigkeiten, Gesundheitsressourcen) greifen.

Da jedoch aufgrund der demographischen Situation bereits jetzt deutlich wird, dass junge und qualifizierte Stellenanwärter fehlen, sind die Unternehmen zwingend darauf angewiesen, ihre älteren Mitarbeiter präventiv gesund zu erhalten und weiter zu qualifizieren. Eine stärkere Berücksichtigung der speziellen Bedarfe älterer Mitarbeiter beinhaltet zudem eine wesentliche Chance, da für bestimmte Anforderungsprofile insbesondere das Erfahrungswissen von Bedeutung ist. Diese Chancen zu nutzen, erfordert die Einführung altersdifferenzierter Arbeitssysteme, die die Stärken der einzelnen diversen Mitarbeitergruppen für das Unternehmen bestmöglich verfügbar macht. Präventionsmaßnahmen zur Sicherung und Erweiterung der Mitarbeiterressourcen tragen nachweislich zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bei.

Die diesjährige Jahrestagung der BAuA hat versucht eine thematische Brücke zwischen der demographischen und der ökonomischen Perspektive zu spannen. Die Beiträge der verschiedenen Referenten bildeten dabei volks- wie auch betriebswirtschaftliche Argumente ab. Referenten aus Wissenschaft, Unternehmen und Sozialversicherungsträgern beleuchteten dabei die Kosten und Chancen des demographischen Wandels.

Mit den folgenden Dokumenten steht Ihnen die gesamte Dokumentation der Veranstaltung zum Herunterladen zur Verfügung:

Moderation: Dr. Birgit Köper, BAuA

Keynote-Beiträge

Kostenmäßige Bedeutung chronischer Erkrankungen für die Volkswirtschaft und die Sozialsysteme (PDF, 1 MB)
Heinz Kowalski, BGF-Institut, Köln

Möglichkeiten und Grenzen zur Erhaltung und Steigerung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter - Erfahrungen aus mittelständischen Unternehmen (PDF, 343 KB)
Prof. Dr. Oliver Kruse, Fachhochschule des Mittelstandes, Detmold

Volkswirtschaftliche Perspektive

Kosten arbeitsbedingter Krankheit und Frühverrentung (PDF, 230 KB)
Dr. Wolfgang Bödeker, BKK Bundesverband, Essen

Die Folgen des demographischen Wandels für Arbeitsmarkt, Arbeit und soziale Sicherungssysteme (PDF, 990 KB)
Prof. Dr. Ernst Kistler, INIFES, München

Betriebswirtschaftliche Perspektive

Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung zur Erhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit bei älteren Mitarbeitern (PDF, 387 KB)
Dr. Sabine Voermans, Techniker Krankenkasse, Hamburg

Steuerung von Präventionsmaßnahmen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung mit Hilfe der Balanced Scorecard (PPT, 2 MB)
Prof. Dr. Klaus Möller, Universität Göttingen und IPRI, Stuttgart

Mehr zu Veranstaltungen