Vergleichende Bewertung von Epoxidharzen

Berufliche Tätigkeiten mit Epoxidharzsystemen, z. B. in der Bauwirtschaft, können zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen. Insbesondere ist das sensibilisierende Potential zu beachten. Je nach spezifischer Zusammensetzung ist das Risiko für Erkrankungen unterschiedlich. Diese Differenzierung in der gesundheitlichen Bedenklichkeit kommt jedoch in der Kennzeichnung der gefährlichen Eigenschaften von Epoxidharzsystemen nicht zum Ausdruck. Aus diesem Grunde wurde ein Rankingsystem entwickelt, das eine Auswahl unter gesundheitlichen Gesichtspunkten ermöglichen soll, wobei ein niedriges sensibilisierendes Potential ein Hauptkriterium darstellt. Hierfür soll eine Liste erstellt werden, in der die relative sensibilisierende Wirkstärke zahlreicher Substanzen vermerkt ist, die in Harzen, Beschleunigern oder Härtern eingesetzt werden ("Ranking Parameter Liste für Epoxidharz-Inhaltsstoffe"). Die Wirkstärke wird z. B. im Maus-Lymphknotentest (LLNA) experimentell erfasst, kann aber auch durch substanzspezifische Auswertung weiterer Testbefunde abgeschätzt werden. Zusammen mit dieser Liste, dem Sicherheitsdatenblatt und den darin ausgewiesenen Mengenangaben (Stoffmenge in der Zubereitung) wird eine Risikokennziffer abgeleitet, die für das Ranking alternativer Epoxidharzsysteme heranzuziehen ist.

Der vorliegende Bericht dokumentiert die Methodik für ein solches Ranking und erläutert das Vorgehen mit zahlreichen Beispielen. Es handelt sich dabei um ein pragmatisches Vorgehen, das eine gesundheitsbasierte Prioritätssetzung und Produktauswahl ermöglicht, jedoch aufgrund der beschränkten Kenntnisse über die toxikologische Wirkungsweise komplexer Gemische und aufgrund der nicht genau erfassbaren Expositionsbedingungen nur orientierenden Charakter besitzt. Andere vorliegende Rankingsysteme für Epoxidharzsysteme werden vergleichend eingeordnet.

Bibliografische Angaben

Titel:  Vergleichende Bewertung von Epoxidharzen. Teil A: Entwicklung eines Rankingsystems für Epoxidharze

Verfasst von:  F. Kalberlah

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2007. 
ISBN: 978-3-88261-058-1, Seiten: 64, Projektnummer: F 2062, Papier, PDF-Datei

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