Arbeitsplatzbelastungen bei der Verwendung von bioziden Produkten - Teil 4

Für die dem Biozidgesetz unterliegenden Holzschutzmittel müssen die bioziden Wirkstoffe und daraus hergestellte Biozid-Produkte ein Bewertungs- bzw. Zulassungsverfahren durchlaufen. Zur Beurteilung der Belastungen der Beschäftigten bei der gewerblichen Imprägnierung mit Holzschutzmitteln wurden in 13 Betrieben Arbeitsplatzmessungen durchgeführt. Im Einzelnen wurden die Tätigkeiten bei der Kesseldruckimprägnierung mit wässrigen kupferhaltigen Holzschutzmitteln, die zum Teil auch Chromverbindungen enthielten, der Imprägnierung mit Steinkohleteerölen im Kesseldruck- und Heiß-Kalt-Einstellverfahren sowie der Trogtränkung mit wässrigen borhaltigen Lösungen untersucht. Die Arbeitsplatzmessungen zeigten, dass die zur Beschickung und Entleerung der Imprägnieranlagen durchgeführten Tätigkeiten mit den höchsten Belastungen verbunden sind.

Neben den Arbeitsplatzmessungen erfolgten erste Versuche zur Messung der potenziellen dermalen Exposition. Die Probenahme an den Beschäftigten wurde dabei unter Verwendung von Patches oder Ganzkörper-Overalls durchgeführt. Hautkontakt ist insbesondere an den Händen möglich sowie in geringerem Umfang an den Innenseiten der Unterarme. Daneben können infolge von Spritzern auch die Vorderseiten der Ober- und Unterschenkel sowie des Oberkörpers betroffen sein.

Bei der Kesseldruckimprägnierung von Bahnschwellen mit Teerölen wurde zusätzlich ein Biomonitoring durchgeführt. Dabei erfolgte die Bestimmung des 1-Hydroxypyren-Gehaltes im Urin der Beschäftigten. In den Betrieben wiesen die unmittelbar bei der Imprägnierung und der weiteren Bearbeitung der imprägnierten Schwellen tätigen Beschäftigten die höchsten inneren Belastungen auf, im Median ca. 80-mal so hoch wie der Referenzwert von 0,3 µg/g Kreatinin. Eine Korrelation zwischen den inneren und den Luftbelastungen wurde insbesondere aufgrund des kleinen Beschäftigtenkollektivs nicht untersucht.

Bibliografische Angaben

Titel:  Arbeitsplatzbelastungen bei der Verwendung von bioziden Produkten - Teil 4. Holzschutzmittel

Verfasst von:  R. Hebisch, D. Holthenrich, J. Karmann, F. Riechert, M. Berger, N. Kersten

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2009. 
ISBN: 978-3-88261-101-4, Seiten: 59, Projektnummer: F 1809, Papier, PDF-Datei

Download Artikel "Arbeitsplatzbelastungen bei der Verwendung von bioziden Produkten - Teil 4" (PDF, 1 MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Weitere Informationen