Bericht zum zweiten Fachgespräch "Extra-aurale Wirkungen von Lärm bei der Arbeit" veröffentlicht
Verschiedene Personen können ein und dasselbe Hörereignis als unterschiedlich störend empfinden. Befragungen können einen Einblick geben, wie Beschäftigte akustisch ungünstige Situationen erleben und ob sie sich beeinträchtigt fühlen. In einem Fachgespräch diskutierten Expertinnen und Experten über Methoden zur Erfassung subjektiver Beurteilungen von unerwünschtem Schall am Arbeitsplatz. Eine Zusammenfassung der Beiträge hat die BAuA nun veröffentlicht.
- Datum 22. Juni 2023
Schall kann zu Beeinträchtigungen des Gehörs (aurale Wirkungen) führen und sich auch nachteilig auf das psychische und physische Befinden oder die Leistung auswirken (extra-aurale Wirkungen). Die Wirkungen von unerwünschtem Schall lassen sich grundsätzlich mit unterschiedlichen Erhebungsmethoden erfassen. Eine Möglichkeit ist, die Beschäftigten z. B. anhand von Fragebögen nach den erlebten Beeinträchtigungen zu fragen.
Allerdings können Befragungen unterschiedlich umfangreich sein, unterschiedliche Schwerpunkte haben oder sich in ihrer Aussagekraft im Hinblick auf die Fragen des Arbeitsschutzes unterscheiden. Um diese Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln zu diskutieren, hatte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Juni 2022 zum zweiten Fachgespräch zu extra-auralen Wirkungen von Lärm bei der Arbeit eingeladen.
Dabei standen die Methoden zur Erfassung subjektiver Beurteilungen von unerwünschtem Schall am Arbeitsplatz im Mittelpunkt. Teilgenommen hatten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis. Eine Zusammenfassung der Beiträge hat die BAuA nun veröffentlicht.
Ziel des Fachgesprächs war es unter anderem, zu erfahren, wie in fachlich verwandten Bereichen subjektive Beurteilungen erfasst werden, welche Entwicklungsschritte bei der Konstruktion der Erhebungsinstrumente durchlaufen wurden und welche Erfahrungen es aus den bisherigen Anwendungen gibt. Auch Studien, die subjektive Beurteilungen bereits im Arbeitskontext erfasst haben, wurden berücksichtigt.
So sprachen die Referentinnen und Referenten über die Belästigung durch Umgebungslärm, die Bewertung der Lärm- und Vibrationsbelästigung von Beschäftigten einer Stadtreinigung sowie die Lärmbelastung im Einzelhandel. Zudem wurde eine Methode vorgestellt, die es ermöglicht, Bewertungen in unterschiedlichen akustischen Situationen direkt zu erheben und die Bewertungen den verschiedenen Geräuschsituationen zuzuordnen.