Abwendungsreaktionen des Menschen gegenüber sichtbarer Laserstrahlung

In Vorschriften, Normen und Regeln wird die Laserklassifizierung und die Sicherheit für Laser der Klassen 2, 2M und 3A im Wesentlichen auf der Basis von Abwendungsreaktionen einschließlich des Lidschlussreflexes begründet.

Nachdem Untersuchungen zum Lidschlussreflex gezeigt hatten, dass dieser in nur maximal 20 % aller Fälle auftritt, wenn eine Bestrahlung unter Klasse 2 Bedingungen mit einem Laser oder einer LED erfolgt, konnte an fast 1200 Personen nachgewiesen werden, dass Abwendungsreaktionen in Form von Kopfbewegungen und Augenschließen, die zu einem Schutz der Augen führen, mit weniger als 10 % noch seltener auftreten als der Lidschlussreflex.

Die Untersuchungen wurden mit Freiwilligen in Labor und Feldversuchen durchgeführt, wobei deren Kopf frei beweglich war. Im Einzelnen kamen Laser in einem Scannersystem, auf einer optischen Bank mit Zieleinrichtung oder in einem speziellen Eye Tracker zum Einsatz. Außerdem wurden als optische Quellen auch eine Leistungs LED und ein LED Array eingesetzt und deren Stimulationspotential bezüglich Abwendungsreaktionen einschließlich des Lidschlussreflexes untersucht.

In Feldversuchen an etwa 200 Personen konnte durch eine Handlungsanweisung gezeigt werden, dass durch aktive Schutzreaktionen, die das sofortige Schließen der Augen und eine bewusste Bewegung des Kopfes beinhalten, bei bis zu 80 % der exponierten Personen ein Schutz gegenüber Laserstrahlung innerhalb von etwa 2 Sekunden möglich ist.

Bibliografische Angaben

Titel:  Abwendungsreaktionen des Menschen gegenüber sichtbarer Laserstrahlung. 

Verfasst von:  H.-D. Reidenbach, J. Hofmann, K. Dollinger, G. Ott

1. Auflage.  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 2006. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Forschungsbericht , Fb 1069)

ISBN: 3-86509-494-5, Seiten: 220, Projektnummer: F 1984, Papier

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