Die durchgeführten Untersuchungen stützen sich auf die Auswertung von 309 Absturzunfällen im Ausbau, die einem Anteil von 7,80 % innerhalb der in diesem Prozess erfassten Arbeitsunfälle einnehmen, sowie auf 140 Absturzunfälle bei Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten (Anteil: 8,71 %). Die Unfälle ereigneten sich hauptsächlich in Bauunternehmungen Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens im Zeitraum 1991 bis 1997.

Die statistische Auswertung erfolgte nach verschiedenen Methoden, unter denen die Auswertung nach Ereignisbereichen, Verletzungsfolgen, Absturzhöhen und Absturzorten die größte Aussagekraft hinsichtlich der Gewinnung von Informationen zum Ursachengefüge besitzt. Durch die Einordnung der Unfälle in eine speziell für Abstürze entwickelte Ereignisbereichsliste ist es möglich, den jeweiligen Unfalleintritt tätigkeits- und situationsbezogen zu charakterisieren. Die Darstellung prozesstypischer Verletzungen erfolgt mit Hilfe von Verletzungsprofilen.

Über 97 % der Abstürze ereigneten sich im Höhenbereich bis zu 5,0 m beim Ausbau sowie 86 % der Abstürze bei Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten. Besondere Beachtung verdient auch die Tatsache, dass im 1 m- und 2 m-Höhenbereich rund 50 % der bemerkenswerten Unfälle auftreten. Bei den Absturzorten stehen, bezogen auf die Unfallhäufigkeit, Leitern an erster Stelle, gefolgt von Gerüsten. Beide Absturzorte zusammen nehmen beim Ausbau mehr als drei Viertel und bei den Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten fast die Hälfte der Absturzunfälle ein. Bezüglich Schwere der Unfälle dominieren im Ausbau ebenfalls Abstürze von Leitern sowie von Gerüsten aller Art und bei Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten Abstürze von begehbaren und nichtbegehbaren Bauteilen sowie von Gerüsten.

Präventionsmaßnahmen zur Verhütung von Absturzunfällen werden für die Bereiche Planung von Neubauten, Vorbereitung von Baumaßnahmen, Bauausführung und Unterweisung des Personals abgeleitet.