In einer experimentellen Untersuchung wurden 16 Probanden intermittierend im einfachen Blindversuch an der rechten und linken Kopfseite dem elektromagnetischen Feld eines Mobiltelefons ausgesetzt. Die gemessenen Werte der spezifischen Absorptionsrate (SAR) lagen oberhalb der von den derzeit genutzten Mobiltelefonen erzeugten SAR und über dem von der ICNIRP empfohlenen Grenzwert für die allgemeine Bevölkerung, aber deutlich unter dem Wert für berufliche Exposition. Untersucht wurde der Einfluss des Feldes auf Funktionen der Aufmerksamkeitsleistung (Reaktionsgerät, Signal-Detektion, Zahlenzeigetest) und auf die Ausprägung einer visuellen Wahrnehmungstäuschung in einer Ruhesituation (Autokinetischer Lichttest). Varianzanalytisch wurde geprüft, ob sich für die Ausprägung der Verhaltensparameter Unterschiede zwischen der feldfreien Beanspruchung und der Beanspruchung unter der Feldexposition an der linken bzw. rechten Kopfseite ergaben. Außerdem wurde das Reaktionsverhalten beim Wechsel zwischen neutraler und feldbeeinflusster Untersuchungssituation deskriptionsstatistisch untersucht. Die Ergebnisse der Studie zum Einfluss der niederfrequent gepulsten Hochfrequenzfelder eines GSM-Mobiltelefons lassen auf eine mögliche Aktivierung der hirnorganischen Strukturen unter dem Einfluss des Feldes schließen. Es deutet sich eine, wenn auch sehr subtile, doch positive Beeinflussung der Konzentrationsfähigkeit und eine Effektivierung der kognitiven Informationsverarbeitung an. Es ist darauf hinzuweisen, dass die beobachteten Effekte, die sich statistisch als feldabhängig sichern ließen, in den Verhaltensparametem wesentlich geringer ausfielen als die Effekte, die sich als Folge der zeitlichen Beeinflussung durch Gewöhnung, Übung und Lernen niederschlagen konnten. Die Felder wurden von den Versuchspersonen nicht wahrgenommen und ein Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden konnte nicht festgestellt werden.