Bestimmung der Leistungsdissipation menschlicher Hand-Arm-Systeme als Voraussetzung für die Beurteilung ihrer Ankopplung an Handmaschinen

(in Deutsch)

Im Arbeitsschutz spielt der Präventionsgedanke eine wesentliche Rolle. Diesen Gedanken sucht der Technische Schwingungsschutz zu verwirklichen, in dem er beispielsweise technische Lösungen erarbeitet, die die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor der schädigenden Einwirkung mechanischer Schwingungen auf ihren Körper, im vorliegenden Fall auf die beiden menschlichen HAS, bewahrt. Eine mögliche Lösung dieses Problems ist die Anwendung des Prinzips der Trennung von Mensch und Maschine und hier im Besonderen eines automatisierter Handmaschinen-Prüfstands, welcher biomechanische HAM enthält. Mit Hilfe derartiger biomechanischer HAM kann eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMS) überflüssig gemacht werden. Für die Generierung biomechanischer HAM wird die multifaktorielle Kennfunktion Impedanz des menschlichen HAS verwendet. Im Rahmen dieser Arbeit handelt es sich dabei um die neu vorgestellte Zweihand-Impedanz. Da dieser multifaktoriellen Kennfunktion vielfältige Informationen über das oder die HAS eingeprägt sind wurde untersucht, ob Informationen nutzbar gemacht werden können, die die Ankopplung eines HAS an eine Handmaschine sichtbar machen.

Zu diesem Zweck wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die Art und Weise der Ankopplung eines HAS an den Haupthandgriff einer Handmaschine sichtbar machen lässt. Dies wird möglich durch die Berechnung von Spektren der im HAS dissipierten Leistung auf der Grundlage gemessener Impedanzverläufe. Diese sogenannten Leistungsumwandlungsspektren des durch eine Handmaschine belasteten HAS geben nicht nur den Wert der umgewandelten Leistung an, sondern ermöglichen auch durch den Vergleich mit anderen, aber gleich ermittelten Spektren das Sichtbarmachen von Adaptionsvorgängen bei der Ankopplung und zeigen Abhängigkeiten vom Beruf miteinander verglichener Versuchspersonen (VP) auf. Die Anwendung dieser Spektren wird aufgrund der vorgelegten Ergebnisse zukünftig auch das Training von HAS für die Verbesserung und Optimierung von deren Ankopplung an Handmaschinen ermöglichen.

Ein spezieller Datenvergleich bestätigte die Annahme, dass ein Leistungsumwandlungsspektrum als arbeitswissenschaftlicher Beanspruchungsindikator Anwendung finden kann. Es ist daher wahrscheinlich, dass die bisher durch entsprechende Untersuchungen nachgewiesene Anzahl älterer Arbeitnehmer mit Leistungseinschränkungen an Handmaschinenarbeitsplätzen 50 % übersteigen wird.

Bibliografische Angaben

Titel:  Bestimmung der Leistungsdissipation menschlicher Hand-Arm-Systeme als Voraussetzung für die Beurteilung ihrer Ankopplung an Handmaschinen. 

Verfasst von:  J. Kinne, M. Schatte

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2012.  Seiten: 65, PDF-Datei

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