Evaluation of Tier 1 Exposure Assessment Models under REACH (eteam) Project - Final Overall Project Summary Report
Endbericht zur Evaluierung von Tier 1-Modellen
Die Tier 1-Expositionstools, wie ECETOC TRA, MEASE, STOFFENMANAGER, EMKG-EXPO-TOOL und RISKOFDERM, die unter REACH verwendet werden, sind mit dem Ziel entwickelt worden, den Anwendern unkompliziert und zuverlässig konservative Expositionsabschätzungen zu liefern. Das eteam-Projekt zielte darauf ab, die Tier 1-Tools umfassend zu evaluieren. Der Report gibt eine zusammengefasste Beurteilung der Autoren zu den wesentlichen Projektergebnissen sowie Empfehlungen für die Toolentwickler, Anwender und Regulatoren. Die Evaluierungsmethoden werden in den begleitenden Reports (Substudy Reports) ausführlich beschrieben.
Die Tools unterscheiden sich bezüglich der ihnen zu Grunde liegenden Datenbasis sowie in Anzahl und Definition der begrenzten Bandbreite ihrer Inputparametern. Sie sind allgemein als benutzerfreundlich und einfach auffindbar und anwendbar einzustufen. Allerdings wurde bei Modellberechnungen, durchgeführt von einer repräsentativen Gruppe von Toolanwendern (n=146) für identische Expositionssituationen eine sehr hohe Variabilität beobachtet. Eine kleine Gruppe an Inputparametern verursachte dabei einen Großteil der Variation: Die Beschreibung der Tätigkeit (PROC oder Beschreibung der Handhabung), Risikominimierungsmaßnahmen und der Arbeitsbereich ("industrial" (Industriebetrieb) vs. "professional" (Handwerker)). Diese Variabilität wurde bei allen Tools identifiziert, die eine subjektive Zuordnung von Parametern verlangen. Die Evaluierung der Toolunsicherheit kommt zum Ergebnis, dass Art und Ausprägung der Unsicherheit stark von der jeweilig betrachteten Situation abhängen. Daher ist die Gesamtunsicherheit des Expositionsbestimmungsprozesses im Kontext zu betrachten. Die Unsicherheiten von Tier 1-Tools müssen somit über ein entsprechend konservatives Design Berücksichtigung finden.
Ein Vergleich mit gemessenen Daten legt nahe, dass die Tools im Allgemeinen konservativ sind, allerdings nicht immer in ausreichendem Maße, wenn dies mit dem "reasonable worst case", also dem 90. Perzentil der Expositionsverteilung, verglichen wird. Korrelationen zwischen Messergebnissen und Toolvorhersagen waren für Stäube und nicht-flüchtige Flüssigkeiten generell stärker als für andere Expositionskategorien. STOFFENMANAGER liefert die ausgewogenste Leistung im Hinblick auf das Schutzniveau und die Vorhersagekraft für flüchtige Flüssigkeiten und Stäube. Grundsätzlich sollten Lösungsansätze entwickelt werden, um die extremen Größenordnungen der Variabilität zwischen verschiedenen Anwendern zu reduzieren. Toolanwender müssen sich der angemessenen Bedienung der Tools und deren Beschränkungen mehr bewusst sein. Verbesserte Qualitätssicherungsmaßnahmen sollten helfen, die Verlässlichkeit aller Tools zu steigern. Dies schließt sowohl Anwenderzertifikate und Ringversuche als auch gruppenbasierte Berechnungen unter Anwendung verschiedener Modelle und anschließende Vergleiche mit zugänglichen Messdaten ein.
Bibliografische Angaben
Titel: Evaluation of Tier 1 Exposure Assessment Models under REACH (eteam) Project - Final Overall Project Summary Report. Endbericht zur Evaluierung von Tier 1-Modellen
1. Auflage.
Dortmund:
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2015.
ISBN: 978-3-88261-160-1, Seiten: 169, Projektnummer: F 2303, PDF-Datei