Messverfahren zur Bewertung inkohärenter optischer Strahlung

Für die Beurteilung inkohärenter optischer Strahlung am Arbeitsplatz ist die Kenntnis der gesetzlichen Grundlagen Voraussetzung. Insbesondere die EU-Richtlinie "Künstliche optische Strahlung" und die Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung mit ihren technischen Regeln verpflichten den Arbeitgeber zu einer Bewertung davon ausgehender Gefährdungen. Verschiedene Normen stellen Messverfahren und Bewertungskriterien bereit, die dafür von Bedeutung sind.

Neben dem Regelwerk sind zur Beurteilung auch theoretische Grundlagen zu den verschiedenen Bereichen optischer Strahlung, den radiometrischen und photometrischen Kenngrößen, wichtigen Quellen inkohärenter optischer Strahlung und zu biologischen Wirkungen auf Auge und Haut erforderlich. Zur Ermittlung der auftretenden optischen Strahlung ist ein geeignetes Messverfahren sowie ein entsprechendes Messgerät auszuwählen. Zu unterscheiden sind prinzipiell spektrale und integrale Verfahren. Mit Spektralmessgeräten wird die spektrale Verteilung einer Kenngröße ermittelt. Diese Geräte sind im Allgemeinen genauer, in der Anschaffung jedoch auch teurer und die Bedienung aufwendiger. Integralmessgeräte bieten zudem den Vorteil, dass sie das Messergebnis direkt anzeigen. Sie sind daher für Übersichtsmessungen oft besser geeignet. Integral messen auch verschiedene Dosimeter, besonders kompakte Messgeräte, die von exponierten Personen am Körper getragen werden.

Eine genaue Messung setzt neben der Auswahl des geeigneten Verfahrens eine Kalibrierung des Messgerätes voraus. Diese kann vom Gerätehersteller bzw. einem geeigneten Labor oder bei Spektralmessgeräten selbst durchgeführt werden. Neben der Auswahl einer geeigneten Kalibrierquelle sind dabei in Abhängigkeit von der zu kalibrierenden Größe weitere Faktoren zu berücksichtigen. Hierzu zählen insbesondere der Abstand und die Ausrichtung des Detektors (Eingangsoptik) zur Kalibrierquelle.

Die Bewertung der optischen Strahlung an einem Arbeitsplatz setzt eine sorgfältige Planung und Durchführung voraus. Erforderlich sind die Definition der Zielsetzung, die Festlegung der Expositionsbedingungen, die Planung und Durchführung der Messungen sowie die Auswertung und Protokollierung der Messergebnisse. Die konkrete Vorgehensweise ist von der jeweiligen Arbeitsplatzsituation abhängig.

Im vorliegenden Bericht werden das zugrundeliegende Regelwerk, theoretische Grundlagen optischer Strahlung und ihrer Ermittlung sowie Erfahrungen aus der Praxis im Umgang mit der Messtechnik vermittelt, die bei der Beurteilung einer Gefährdung durch optische Strahlung am Arbeitsplatz unterstützen sollen.

Bibliografische Angaben

Titel:  Messverfahren zur Bewertung inkohärenter optischer Strahlung. 

Verfasst von:  M. Janßen, G. Ott

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2016. 
ISBN: 978-3-88261-170-0, Seiten: 84, Projektnummer: F 2254, Papier, PDF-Datei

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ProjektnummerF 2254 StatusAbgeschlossenes Projekt Praxistaugliche Messverfahren zur Gefährdungsbeurteilung physikalischer Umgebungsfaktoren

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