Diese Schrift aus der Reihe "Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse" befasst sich mit der Beurteilung und Minderung des Lärms an Bildschirmarbeitsplätzen in der Produktion bzw. im industriellen Umfeld. Viele Arbeitsplätze in der Produktion und in produktionsnahen Bereichen haben sich in den vergangenen Jahren dramatisch gewandelt. Durch das Vordringen von Elektronik und Informationstechnik werden die zu bedienenden Maschinen und technischen Einrichtungen immer mehr vernetzt und die von einem Einzelnen zu steuernden oder zu überwachenden Prozesse immer komplexer. Der Mensch kommuniziert mit der Technik nicht mehr mit Schalthebeln und Einstellrädern, sondern mit Tastatur und Bildschirm. Damit wurde der Maschinenarbeitsplatz in zunehmendem Maße zum Bildschirmarbeitsplatz, an dem von einer einzelnen Person wesentlich mehr technische Informationen verarbeitet werden, als dies früher möglich war. Mit dieser gestiegenen Produktivität sind allerdings auch die Anforderungen an die Beschäftigten gewachsen.

Das Vordringen der Informationstechnik im Maschinenbau hat den erforderlichen Aufmerksamkeitsgrad und die notwendige geistige Präsenz in vielen Bereichen erhöht. Der beschriebene Wandel bei den Arbeitsplätzen führt auch zu einer kritischeren Beurteilung von Geräuschbelastungen. Es ist bekannt, dass die Sensibilität gegenüber Störungen wie Lärm umso höher ist, je komplexer die zu bewältigenden Aufgaben sind. Je stärker die Aufmerksamkeit durch "unnütze" Informationen wie z. B. Lärm gebunden wird, umso mehr kommt es zu Störungen, Beeinträchtigungen und Stressreaktionen, weil die zur Bewältigung der zu erledigenden Aufgaben notwendigen Informationen nur ungenügend ausgewählt und verfügbar gehalten werden können. Es werden Hinweise und Richtlinien zur Beurteilung der Lärmsituation gegeben; hingewiesen wird auf die Grenzwerte und Schalldruckpegel.