Berufliche Lastenhandhabungen und Coxarthroserisiko in einer historischen Kohorte von Beschäftigten der SDAG Wismut - eine eingebettete Fall-Kontroll-Studie ("Coxarthrosestudie bei Wismutbeschäftigten")

  • Projektnummer: F 2239
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Abgeschlossenes Projekt

Projektbeschreibung:

Als zu untersuchenden Endpunkt in diesem Forschungsprojekt zum Risiko der Erkrankung an einer Coxarthrose wurde die operative Versorgung mit einer Endoprothese (TEP) gewählt. Dieses Vorgehen bot den Vorteil, dass aufgrund der gegebenen OP-Indikation sichergestellt ist, dass ein einheitlicher Diagnosestandard zugrunde liegt. Es hat sich allerdings als problematisch herausgestellt, dass der Beginn der Schmerzsymptomatik zeitlich teilweise erheblich vor dem OP-Datum der TEP angesiedelt ist. Aufgrund der Hüftbeschwerden dürften viele Probanden eine Reduktion der körperlichen Arbeitsbelastung angestrebt haben, beispielsweise Wechsel von unter Tage nach über Tage. Während die Fälle also längere Zeit vor der TEP-Implantation keine nennenswerte Exposition mehr akkumulieren, trifft dies auf Kontrollen nicht zu, da diese ja keine Veranlassung zur Reduktion der Arbeitsbelastung haben.

Folgerichtig sollte also die Exposition der Fälle und zugehörigen Kontrollen nur bis zum Beginn der Schmerzsymptome beim Fall berücksichtigt werden.

Hierzu wird neben dem Datum der ersten TEP also auch das Datum des Beginns der Hüftgelenksbeschwerden benötigt. Diese Angaben wurden aus den Akten des GDAW durch die Kollegen in Chemnitz erhoben und elektronisch zur Verfügung gestellt.

Die anschließende Analyse der Daten ergab jedoch, dass die Ergebnisse keinerlei konsistentes Bild ergaben. Vielmehr wurde deutlich, dass neben potentiellen Selektionseffekten auch das Fehlen von Informationen zur Exposition vor Eintritt in die Wismut eine große Rolle spielen. Das Projekt F2329, welches ebenfalls auf den Wismut-Daten beruht, hat gezeigt, dass nur Probanden, bei denen Expositionen vor Ende des 2. Weltkrieges aber auch im Steinkohlenbergbau danach ausgeschlossen werden können, für die in diesem Projekt angestrebte Analyse geeignet sind. Außerdem muss sichergestellt sein, dass sich der Kontrollproband zum Zeitpunkt der TEP des zugehörigen Falles noch im Einflussbereich des damaligen Gesundheitswesens WISMUT befand. Diese Kriterien konnten von so gut wie keinem Probanden erfüllt werden, so dass sich keine weitere Analyse als sinnvoll erwies und das Projekt deshalb nicht weiter verfolgt werden kann.

Weitere Informationen

Kontakt

Fachgruppe 3.4 "Medizinischer Arbeitsschutz, Berufskrankheiten"

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